- Bienen sind unsere wichtigsten Bestäuber, denn dank ihrer Blütenstetigkeit sorgen sie dafür, dass zum Beispiel Obstbäume viele und schöne Früchte tragen. Einer von vielen Gründen, mal den Bienen einen Gefallen zu tun – doch wie?
Zunächst einmal ist es wichtig, dass Bienen vom „Erwachen“ im Frühjahr bis hin zur Winterruhe ein möglichst abwechslungsreiches Angebot an Nektar- und Pollenpflanzen finden. Denn genau wie bei uns, kann eine einseitige Ernährung zu gesundheitlichen Problemen führen. Gerade im Spätsommer kann es zu Trachtlücken kommen, die man mit gutem Fachwissen um Bienenpflanzen mildern kann.
Dazu ein paar nützliche Tipps, die übrigens nicht nur Honigbienen, sondern auch ihren „wilden Verwandten“, verschiedenen Schmetterlingsarten und zahlreichen anderen Garten nützlingen helfen:
- Wählen Sie für die Gartengestaltung ungefüllte Blüten, die den Insekten Zugang zu Nektar und Pollen gewähren. Das gilt zum Beispiel für Rosen und Astern.
- Kräuter nicht komplett abernten, sondern einen Teil blühen lassen. Besonders Salbei, Thymian, Oregano und Borretsch werden gerne beflogen.
- Vielleicht ist im Garten ja Platz für eine „wilde Ecke“, in der vermeintliche Unkräuter oder Disteln blühen dürfen.
Pflanzen konkurrieren untereinander: Jede möchte bestäubt werden, schließlich kann sie sich nur so fortpflanzen. Die Sinneswelt der Bienen ist an die Signale angepasst, welche die Blüten aussenden. Zum einen durch ihre Farbe und zum anderen durch ihren Duft. Bienen können Farben sehen. Bevorzugt fliegen sie die Farben Gelb und Blau an. Rot können sie nicht erkennen. Den Klatschmohn nehmen sie beispielsweise nur als dunklen Fleck wahr. Ultraviolettes Licht hingegen sehen die Bienen, und das „wissen“ die Blütenpflanzen – sie weisen Pigmente auf, die ultraviolettes Licht reflektieren. So wissen die Bienen, wo sich die Nektarquellen und damit der optimale Landeplatz befinden. Bemerkenswert ist, dass Bienen Farben nur bei einer Fluggeschwindigkeit von maximal 5 km/h wahrnehmen. Bei einer höheren Geschwindigkeit sehen sie ihre Umwelt als ein schwarz-weiß gerastertes Bild.
Die Biene ein Wunder der Natur !
Den Nektar, Grundlage für den späteren Honig, saugt die Biene mit ihrem Rüssel auf und speichert ihn in der Honigblase. Pollen, der viel Eiweiß besitzt und vor allem zur Aufzucht der Brut verwendet wird, nimmt die Biene quasi im Vorbeifliegen mit. Die Pollen bleiben am Haarkleid der Biene haften und werden beim Besuch der nächsten gleichen Pflanzenart in ausreichender Menge auf deren Narbe übertragen.
Eine Biene besucht pro Sammelflug – mit einer Maximalgeschwindigkeit von bis zu 30 Stundenkilometern – etwa 110 Blüten. Bei zehn Sammelflügen pro Tag sind das 1.100 Blüten. Bei maximal 50 Flügen pro Tag ist aber durchaus mehr möglich. Schwärmen also 20.000 Bienen eines Stocks mehrmals am Tag aus, werden über 20 Millionen Blüten und mehr pro Tag bestäubt.
Bienen sind blütenstet. Sie bleiben also einer ergiebigen Pflanzenart so lange treu, bis sie verblüht ist. Bienen sind außerdem Ortsfest. Über ihre Tänze und weitere Unterstützung im Feld werben sie weitere Bienen ihres Staates an, die gewählte Nahrungsquelle ebenfalls anzufliegen. Diese Stetigkeit hat enorme Vorteile, da sie gewährleistet, dass der Pollen innerhalb der gleichen Pflanzenart eingesetzt und die Blütenfolge einer Region optimal ausgekostet wird. Zudem wird die Arbeit des Imkers erleichtert bzw. geleitet. Je nach Blütenstand kann er den Standort seiner Beuten so verändern, dass die Bienen immer die besten Bedingungen vorfinden und möglichst sortenreinen Honig herstellen.